Wie Sport & gesunde Ernährung Sie letztlich beim Abnehmen unterstützen:
Als Medizinerin kann ich Ihnen verraten, dass unser Körper seit Jahrtausenden evolutionär darauf gepolt ist an jedem einzelnen Fettpölsterchen festzuhalten wie er nur kann.
- Kann Sport uns helfen abzunehmen oder sollten wir uns vielmehr bewusst körperlich fit halten?
- Können wir den Urmenschen in uns am Ende sogar überlisten?
Durch Sport allein abzunehmen ist unglaublich schwierig
Es wird uns immer wieder gepredigt, dass wir Sport treiben sollen, wenn wir abnehmen wollen. Tatsächlich ist einer der Hauptgründe, warum Menschen Sport machen, der Wunsch schlank und fit zu sein. Diese Grundmotivation ist per se absolut richtig. Fakt ist allerdings ebenso, dass es unglaublich schwierig ist, durch Sport alleine abzunehmen.
Wie es gelingt Ihnen gelingt Ihrem Wunschgewicht am nächsten zu kommen…
Im diesem Beitrag über Sport und gesunde Ernährung erfahren Sie alles über die drei größten Irrtümer zu Sport und Abnehmen. Zusätzlich erfahren Sie wie Sie es angehen sollten, wenn Sie richtig und gesund abnehmen wollen.
Sport & Bewegung für eine rundum gesunde Muskulatur
Natürlich lohnt es Sport zu treiben und sich eine gesunde Muskulatur anzutrainieren. Ihr regelmäßiges Sport-Training belohnt Sie zusätzlich mit einem starken Immunsystem!
Irrtum 1: Wir verbrennen wahnsinnig viele Kalorien beim Sport
Dass wir extrem viele Kalorien beim Sport verbrennen, ist falsch! Wir neigen dazu den tatsächlichen Kalorienverbrauch beim Sport maßlos zu überschätzen. Bei einer halben Stunde Joggen verbrennen wir gerade mal läppische 300 Kalorien. Das klingt zunächst erst einmal ganz gut, aber soviel ist diese verbrauchte Energiemenge gar nicht im Vergleich zu dem was wir uns im Gegenzug innerhalb kürzester Zeit wieder „reinschaufeln“ können…
Warum verbrennen wir beim Sport so wenig Kalorien?
Im Gegensatz zu der Anstrengung, die wir beim Sport empfinden, verbrennen wir tatsächlich sehr wenig Kalorien. Doch warum ist das so?
Unser menschlicher Körper ist wahnsinnig effektiv. Wir verbrauchen wenig Energie, weil der Urmensch in uns viele Kilometer laufen musste, um Nahrung zu beschaffen. Im Vergleich zu Tieren ist der Mensch sehr effektiv darin lange Strecken zurückzulegen ohne dabei viel Energie aufwenden zu müssen. Das Prinzip „Survival of the Fittest“ ist also in unserer heutigen, modernen Arbeitswelt – in der wir kaum lange Strecken überwinden müssen – hinderlich um einen schlanken Körper zu bewahren…
WICHTIG beim Sport: Nur wenn wir unseren Trainingsplan regelmäßig umstellen, können wir unseren Energieverbrauch am oberen Limit halten und unseren Energieverbrauch in die Höhe schnellen lassen. Schon nach kurzer Zeit und einigen Trainingsphasen nivelliert sich der Energieverbrauch beim Sport mit unserem Training.
Irrtum 2: Sportler*innen verbrennen mehr Kalorien als Couch-Potatoes
Zu leicht könnten wir glauben, dass Sportler mehr Kalorien verbrennen als Couch-Potatoes. Wer sich also zwei- bis dreimal so viel bewegt wie jemand der keinen Sport treibt, der sollte doch auch ebenso viel mehr Kalorien verbrennen, oder?
Es ist jedoch inzwischen wissenschaftlich belegt, dass genau dies nicht der Fall ist: Hierzu wurde das in Tansania lebende Volk der Hadza in einer wissenschaftlichen Studie untersucht. Um Nahrung zu bekommen, müssen die Hadza viele Kilometer am Tag zurücklegen. Die Hadza führen damit einen deutlich aktiveren Lebensstil als die meisten Europäer. Umso überraschter war der Forscher Pontzer mit seinen Kolleg*innen, als diese mit wissenschaftlichen Methoden den Kalorienverbrauch der Hadza ermittelten: Der Kalorienverbrauch war nahezu identisch mit dem Verbrauch von europäischen Stadtbewohnern, die einen eher bewegungsarmen Alltag führen.
Prof. Karsten Köhler, Ernährungswissenschaftler der TU München erklärt dies wie folgt: „Völker wie die Hadza leben unter den Bedingungen einer Nahrungsknappheit. Damit müssen diese Völker mit einem begrenzten und angemessenen Energiebudget zurecht kommen. Würden die Hadza mehr Energie verbrauchen, geraten sie in ein Energiedefizit und irgendwann passt sich ein menschlicher Körper an ein Defizit an. Eine Strategie der Anpassung wäre mehr zu essen, was im Fall der Hadza aufgrund der gegebenen Umwelt nicht funktioniert. Die Alternative hierzu ist eine körperliche Anpassung in Bezug auf einen geringeren Energieverbrauch und genau dies ist hier der Fall.“
Wieviel Energie verbrauchen wir täglich?
Zunächst gibt es den Energie-Grundumsatz. Dieser liegt bei einer erwachsenen Frau im Schnitt bei etwas 1500 kcal pro Tag. Dazu kommt der Aktivitätsumsatz im Alltag, dieser liegt bei rund 500 kcal pro Tag. Der Aktivitätsumsatz wird nicht nur durch Sport, sondern auch durch unseren Energieverbrauch unseres Gehirns verursacht oder Muskelaktivität.
Insgesamt kommen wir so auf einen Energie-Umsatz von 2000 kcal täglich.
Je mehr wir einer einzelnen Tätigkeit folgen, gleich ob dies körperliche Aktivitäten oder geistige Anstrengung ist umso mehr Energie versucht unser Körper an anderer Stelle einzusparen. Bedeutet letztlich, dass ein Sportlerin zwar durchaus 600 kcal für Sport aufwenden kann, dann aber nur noch 200 kcal im Alltag und weiterhin rund 1200 kcal für ihren Grundumsatz benötigt. All dies passiert ganz unterbewusst. Trainierte Sportler haben nicht selten ein gutes Immunsystem, für das ihr Körper aber weniger Kalorien aufwenden muss, als bei untrainierten Menschen. All dies ist unserer evolutionären menschlichen Entwicklung geschuldet.
Irrtum Nr. 3: Sport hat keinen Einfluss auf unser Essverhalten
Wer kennt es nicht, dass der Heißhunger nach dem Sport erst beginnt? Nach dem Sport wollen wir mehr essen und wir wollen auch akuter, also dringlicher Nahrung zu uns nehmen. Logisch. Auch leitet der Hunger uns zu fettreichem Essen, das unserem Körper mehr Energie bringt. Die gute Nachricht hierbei ist allerdings auch, dass wir nach dem Sport unser Essen geschmacklich noch bewusster wahrnehmen und mit gutem Gewissen geniessen können. Schließlich ist dies ein psychisch getriggertes Verhalten, das wir uns selbst dafür belohnen wollen, dass wir uns durch Sport fit halten. Unser Körper schüttet Adrenalin und Endorphine aus die diese unterbewussten Verhaltensweisen steuern. Zusätzlich gibt es physiologische Gründe: Hormone stimulieren unseren Körper uns regen über unseren Appetit an , mehr zu essen…
Deshalb müssen wir bewusst auf unsere Ernährung achten. Und gute Sportler tun genau dies! Beim gezielten Abnehmen, müssen wir also zusätzlich trainieren und uns bewusst machen, dass wir den Hunger nach dem Sport weitestgehend ignorieren. Hierzu gibt es gesunde Alternative, die zugleich lecker sind um uns hierbei zu unterstützen. Unser Körper ist komplex und ein sehr ausgeklügeltes und wirtschaftlicher Mechanismus – einfach zu wundervoll als dass wir leichtfertig mit ihm umgehen sollten.
Sport hält uns also körperlich fit und ist gut für uns und unser Immunsystem.